Die Entwicklung von Rundschlingen nach DIN EN 1492-2: Früher bis heute

Die Entwicklung von Rundschlingen nach DIN EN 1492-2: Früher bis heute

Rundschlingen: Vom simplen Seil zum Hightech-Hebezeug

Rundschlingen sind aus der modernen Industrie nicht mehr wegzudenken – sie ermöglichen das sichere Heben und Bewegen schwerer Lasten in Bau, Logistik, Maschinenbau und Handwerk. Grundlage für die Sicherheit im Einsatz ist vor allem die Einhaltung internationaler Normen, allen voran die DIN EN 1492-2.


Die frühen Jahre: Als alles mit Seilen begann

Bevor textile Anschlagmittel entwickelt wurden, kamen einfache Seile oder Drahtseile zum Einsatz. Diese waren jedoch schwer, unflexibel und anfällig für Schäden. Mit dem industriellen Fortschritt wuchs der Bedarf an effizienteren und vor allem sicheren Hebemitteln.

Erst im späten 19. Jahrhundert tauchten erste „Rundschlingen-Vorläufer“ auf – damals noch aus Naturfasern wie Hanf oder Baumwolle. Sie waren ein Schritt in die richtige Richtung, aber nicht für schwere oder sensible Lasten geeignet.


Der große Wandel: Erste Standards und synthetische Materialien

Mit der Entwicklung synthetischer Fasern wie Polyester (PES) oder Polyamid (PA) in der Mitte des 20. Jahrhunderts begann die eigentliche Erfolgsgeschichte der modernen Rundschlinge. Die Einführung standardisierter Anschlagmittel erhöhte die Sicherheit und Langlebigkeit – wichtige Meilensteine, vor allem in sensiblen Industrieprozessen.

Diese neuen textilen Hebemittel waren leichter, flexibler und widerstandsfähiger als ihre Vorgänger. Sie ermöglichten effizienteres Arbeiten und senkten das Risiko von Beschädigungen an empfindlichen Lasten erheblich.


Einheitliche Sicherheit: Die Einführung der DIN EN 1492-2

Im Jahr 2000 wurde die DIN EN 1492-2 als europaweit gültige Sicherheitsnorm für Rundschlingen eingeführt. Sie legt unter anderem fest:

📦 Tragfähigkeitsklassen anhand des bekannten Farbcode-Systems (z. B. Violett = 1 t, Grün = 2 t etc.)

🧵 Materialstandards für langlebige, abrieb- und UV-beständige Fasern

🏷️ Kennzeichnungspflicht & Etikettenregelung zur eindeutigen Nachverfolgbarkeit

🧪 Prüfanforderungen, die den sicheren Einsatz gewährleisten

Diese Norm garantiert, dass alle Rundschlingen im Shop nach höchsten Standards gefertigt und gekennzeichnet sind.


Moderne Technologien & digitale Prüfverfahren

Seit Einführung der Norm hat sich technologisch viel getan. Heute werden Rundschlingen mit:

🔬 verstärkten Polyesterfasern für maximale Tragkraft

⚙️ präzisen Webverfahren für gleichmäßige Belastungsverteilung

📲 digitalen Prüf- und Dokumentationssystemen (z. B. QR- oder RFID-Codes zur Nachverfolgung)

ausgestattet.

In sicherheitskritischen Branchen wie der Luftfahrt oder Chemieindustrie kommen zunehmend Schlingen mit digitaler Prüfdokumentation zum Einsatz – eine enorme Erleichterung für Sicherheitsbeauftragte und Prüfdienste.

Tipp: Mehr zum Thema „Ablegereife“ und Sicherheit findest du in der DGUV-Information 209-061 (PDF)


Blick in die Zukunft: Nachhaltigkeit & smarte Sensorik

In Zukunft spielen neben Leistung und Sicherheit auch Umweltfreundlichkeit und Smart Features eine größere Rolle:

♻️ Einsatz recycelbarer Kunstfasern

🌍 CO₂-sparende Produktion & langlebige Bauweise

📡 Integration von Sensoren, die Zustand, Temperatur und Belastung in Echtzeit überwachen

Schon heute werden im High-End-Bereich Rundschlingen mit integrierten Zustandsindikatoren erprobt – das könnte künftig zum Standard werden.


Fazit: Eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft

Von den ersten Hanfseilen bis zur smarten Polyester-Rundschlinge mit Prüfchip – die Entwicklung der Rundschlingen ist ein Paradebeispiel für technische Innovation im Sinne der Sicherheit.

Wer heute eine Rundschlinge kaufen möchte, bekommt nicht nur ein Produkt nach DIN EN 1492-2, sondern ein Werkzeug auf dem neuesten Stand der Technik – zuverlässig, geprüft und bereit für den täglichen Einsatz in der Industrie.

Retour au blog